Kaumanns gibt Vorsitz der Jungen Union ab

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) wünscht sich mehr Frauen in Führungspositionen – schwupps, da ist sie schon: Karolina Swiderski heißt sie, 25 Jahre ist sie alt.

Gut, in den Vorstand eines Dax-notierten Konzerns steigt die Neusserin nicht auf, aber sie soll die Junge Union führen – und wäre damit überhaupt erst die dritte Frau auf diesem Posten. Gewählt wird am Samstag, wenn die JU ihre Mitglieder ab 15 Uhr in der CDU-Geschäftsstelle am Münsterplatz versammelt.

Gegenkandidaten hatten sich bis gestern nicht zu erkennen gegeben, erklärt Thomas Kaumanns, seit 2008 Vorsitzender der CDU-Nachwuchsorganisation. Der 28-Jährige tritt nicht mehr an und hat dafür gleich drei Gründe: Die Abschlussprüfungen im Jura-Studium kommen in Reichweite und verlangen nach Vorbereitung. Zweitens fehlt Kaumanns die Zeit, die er für die Arbeit an der JU-Spitze aufbringen müsste, und drittens: Kaumanns ist vor einem Jahr in den Stadtrat gewählt worden. „Es hat schon eine gewisse Tradition, dann den JU-Vorsitz abzugeben“, sagt er. Denn die Junge Union äußere ja in Sachthemen durchaus Meinungen, die nicht mit der Fraktionsmeinung deckungsgleich sein müssen.

In seinem Rechenschaftsbericht betont Kaumanns vor allem die vier Wahlen, die in seine Amtszeit fielen und den JU-Aktiven viel Einsatz abverlangten. Höhepunkt aber war aus seiner Sicht die Kommunalwahl 2009, bei der die JU trotz Stimmverlusten der Partei ihre vier Kandidaten durchsetzen konnte. „Vier gewinnt“, sagt Kaumanns.

Doch auch außerhalb von Wahlkämpfen habe die JU sich stets eingemischt, stellt Kaumanns fest. Als größte Aktion bezeichnet er die Unterschriftensammlung gegen die drohende Errichtung einer Therapieklinik in Neuss. Kaumanns freut sich über stabile Mitgliedszahlen und hat einen Schwerpunkt in der Modernisierung der Parteiarbeit gesetzt. „Facebook und Co haben auch bei uns Einzug gehalten“, bilanziert er. „Zuletzt haben wir auch eine Online-Bürgersprechstunde über Skype angeboten.“

Seine (wahrscheinliche) Nachfolgerin ist seit acht Jahren JU- und CDU-Mitglied und gehört als Beisitzerin dem Vorstand des CDU-Stadtverbandes an. Ihre Schwerpunktthemen waren bislang Bildung und der demographische Wandel. Swiderski arbeitet in der Stadtverwaltung Kaarst und zieht eine klare Trennungslinie: Politik macht sie nur in Neuss.

NGZ, 2.2.2011

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