„Alle machen mit!“ – Wettbewerb zur Inklusion in der kirchlichen Jugendarbeit

Die Katholischen Jugendwerke im Rhein-Kreis Neuss e.V. (KJW) wollen die Teilhabe behinderter Kinder und Jugendlicher an Angeboten der Jugendarbeit fördern. Dazu schreiben sie einen Wettbewerb unter dem Motto „Alle machen mit!“ aus. Gute Ideen zur Inklusion wollen sie prämieren und damit deren Umsetzung forcieren.

In der Schule ist Inklusion inzwischen eine Selbstverständlichkeit, in der (kirchlichen) Kinder- und Jugendarbeit aber nicht unbedingt. „Wer körperlich oder geistig behindert ist, wer schwerer lernt oder sich nicht richtig ausdrücken kann, wer seelisch behindert ist oder seine Sinne nur eingeschränkt nutzen kann, der bleibt leider manchmal außen vor“, beklagt Thomas Kaumanns, Vorsitzender der KJW. Durch eine Umfrage unter Verantwortlichen in der Jugendarbeit hat der Verein herausgefunden, dass es zwar gelungene Beispiele gibt, wo Kinder mit Behinderungen an Angeboten kirchlicher Jugendarbeit teilnehmen, doch trotzdem sind Angebote wie Gruppenstunden oder Ferienfahrten nicht immer offen für junge Menschen mit Handicap.
„Oft hapert es bei den meist ehrenamtlichen Jugendleitern an Kompetenz oder an Unterstützung. Fehlendes Geld oder bauliche Gegebenheiten sind weitere Gründe dafür, dass Inklusion nicht gelingt“, weiß Kaumanns.

Um das zu ändern, rufen die Katholischen Jugendwerke nun zu einem Ideenwettbewerb auf. Bis zum Beginn der Sommerferien können sich Pfarrgemeinden, Jugendverbände, Messdienergruppen oder Offene Türen mit ihren Projektideen bewerben. „Im Zweifel legen wir den Begriff ,katholische Jugendarbeit‘ großzügig aus. Uns geht es um die Sache“, ermuntert Kaumanns zur Teilnahme. Bis zu 3.000 Euro winken den Gewinnern, wobei das Preisgeld für die Umsetzung der Ideen auszugeben ist. Über die Vergabe entscheidet eine fachkundige Jury, der neben dem Vereinsvorstand Vertreter der Lebenshilfe und der Stadt Neuss angehören.

„Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt – weder bei den Ideen noch bei der Bewerbung. Uns treibt die Vorstellung um, dass bei der Gruppenstunde, beim Ausflug oder im Ferienlager wirklich alle mitmachen und zwar unabhängig davon, ob sie behindert sind oder nicht. Das ist es, was zählt“, sagt Thomas Kaumanns.

Ausschreibung zum Wettbewerb „Alle machen mit!“

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