Further Straße: Altes Parkhotel nicht ersatzlos abbrechen

Das alte Parkhotel auf der Further Straße soll einem Neubau weichen. Dagegen wenden sich der Stadtverordnete Thomas Kaumanns und die Wahlkreisbeauftragte Natalie Panitz (beide CDU). „Dieses historisch so bedeutende Haus darf nicht ersatzlos abgebrochen werden. Es muss eine Lösung her, die den geschichtlichen Wert berücksichtigt.“

Ein auswärtiger Investor will zwischen der Further Straße und der hinten angrenzenden Katharina-Braeckeler-Straße rund 65 Wohneinheiten schaffen. Das dort noch stehende Gebäude ist angeblich baufällig und soll einem Neubau weichen. Es hat jedoch eine reiche Vergangenheit: Das Haus von 1872 diente der Firma Bauer und Schaurte in verschiedenen Funktionen, war vermutlich Geburtsort der Schriftstellerin Thea Sternheim und Residenz des Landrates Clemens Freiherr von Schorlemer. Später war dort ein Hotel ansässig, bis die Neusser Privatschule das Gebäude nutzte. „Meines Wissens war es auch das erste Haus der nördlichen Stadterweiterung – ein Grund mehr, es nicht einfach abzureißen.

Panitz und Kaumanns wollen den Prozess zur Aufstellung eines Bebauungsplans nutzen, um die Chancen für einen Erhalt auszuloten. „Es muss ja nicht zwingend das gesamte Haus stehen bleiben, auch ein Erhalt der Fassade ist denkbar“, schlägt Panitz einen möglichen Kompromissweg vor.

„Wir haben zwar großes Verständnis für das Anliegen, mehr Wohnraum zu schaffen, das darf jedoch nicht mit der Brechstange geschehen“, so Kaumanns und Panitz. „Die südliche Furth hat schon einen großen Beitrag zur Schaffung neuen Wohnraums geleistet“, verweist Kaumanns auf die zahlreichen Neubauten, die dort in den vergangenen zehn Jahren errichtet worden sind. „Jetzt ist es an der Zeit, auch einmal Interessen wie den Erhalt historischer Gebäude und die Stadtbildpflege zu berücksichtigen.“

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