Die Betreuung von Grundschulkindern in der Offenen Ganztagsschule (OGS) gleicht in NRW einem Flickenteppich, wie eine Studie des WDR jüngst aufgezeigt hat. Es gibt keine Standards hinsichtlich der Qualifizierung des Personals, den Raumgrößen, der vorzuhaltenden Plätze oder der Finanzierung.
Der CDU-Vorsitzende Dr. Jörg Geerlings fordert daher, dass das Land die OGS endlich vereinheitlichen muss. „Die Qualität der Betreuung in der OGS darf nicht mehr abhängig sein von der Kommune oder dem Geldbeutel der Eltern. Das Land NRW muss klare Standards und einen einheitlichen Betreuungsschlüssel entwickeln sowie auch die Finanzierung bei einer einheitlichen geregelten Beteiligung der Kommunen und Eltern übernehmen. Die OGS gehört zur Betreuung und Beschulung von Kindern heute einfach dazu. Ich werde daher dafür eintreten, die OGS Betreuung für die Grundschulkinder in Neuss und NRW bei bleibender Wahlfreiheit der Eltern qualitativ deutlich zu verbessern. Ziel der Entwicklung muss die Einführung von Ganztagsklassen an Grundschulen sein. An den Kindern in unserem Land darf nicht gespart werden.“
Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Stephanie Wellens, pflichtet Geerlings bei. „Die offene Ganztagsbetreuung in Neuss ist im Vergleich zu anderen Kommunen auf einem guten Level. Dennoch ist die Liste von Verbesserungsmöglichkeiten lang. Von einem Optimum sind wir weit entfernt. Die Möglichkeiten der Kommune sind jedoch arg begrenzt, wenn auf Landesebene nicht für eine auskömmliche Finanzierung und klare Regeln gesorgt ist.“
Aus Sicht von Thomas Kaumanns, dem jugendpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, schadet das aktuelle System auch den sozialen Trägern, die aufgrund der geringen Finanzierung nicht immer die Qualität liefern können, die sie wollen: „Die sozialen Träger leisten viel in der OGS. Solange das System OGS vom Land nicht auskömmlich finanziert ist, sind die Träger gezwungen, die Personalkosten geringzuhalten. Aus meiner Erfahrung im Aufsichtsrat eines OGS-Trägers kann ich bestätigen, dass Fachpersonal unter diesen Bedingungen äußerst schwer zu finden ist. Die WDR-Studie hat zudem gezeigt, dass oftmals zu wenig und zu gering qualifiziertes Personal die Folge ist. Diese Entwicklung darf zum Wohl der Kinder nicht fortgesetzt werden.“