Junge Union informierte sich über Sozialpolitik in Neuss

„Das soziale Netz ist dicht geknüpft“, stellte JU-Vize Thomas Kaumanns fest, nachdem sich die jungen Christdemokraten ausführlich über Sozialpolitik und –arbeit in Neuss informiert hatten. Gleich drei maßgeblich Beteiligte aus dem Sozialbereich hatte er eingeladen, um der JU Rede und Antwort zu stehen.

Hans-Peter Oebel, der Leiter des Neusser Sozialamtes, erklärte eingangs, welche Bereiche zur Sozialpolitik gehören und wofür die Stadt Neuss dabei zuständig ist. Anhand von Auszügen aus dem städtischen Haushalt machte er deutlich, dass die Grundsicherung für Arbeitsuchende („Hartz IV“) dabei von ganz besonderer Bedeutung ist. Aber auch Themen wie beispielsweise Senioren, Pflege oder Integration seien in seinem Amt wichtig.

Norbert Kallen, Geschäftsführer der Caritas und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände, ging dann auf die Frage ein, welchen Beitrag die Wohlfahrtsverbände zur sozialen Sicherung leisten. Anschaulich stellte er verschiedene Aufgabenfelder vor.

Die Vorsitzende des Sozialausschusses, Anna-Maria Holt (CDU), erläuterte dann die politischen Hintergründe und Perspektiven. In den 60er Jahren, als ein großer Zuzug nach Neuss stattgefunden hat, habe die CDU im Sozialbereich große Aufbauarbeit geleistet. Seit jeher verfolge sie die Vision der „sozialen Großstadt Neuss“. Angesichts der demografischen Entwicklung komme in Zukunft der Seniorenpolitik eine noch größere Bedeutung zu. Auch Integration und Sprachförderung seien von erheblicher Wichtigkeit.

Anschließend diskutierten die JU-Mitglieder ausführlich über Notlagen von Menschen und die Möglichkeit von Politik bzw. Sozialdiensten, daran etwas zu ändern. Deutlich wurde dabei, dass die Not der Menschen insgesamt größer werde, die Politik aber angesichts knapper Finanzen nur geringe Spielräume habe. Daher müssten deutliche Schwerpunkte gesetzt werden.

Durch Maßnahmen des Sozialstaats dürfe aber den Menschen nicht die Verantwortung für ihr eigenes Leben genommen werden. Vielmehr müssten sie befähigt werden, selbständig ein gutes Leben führen zu können. „Hilfe zur Selbsthilfe“ sei der Weg. Darin sah Thomas Kaumanns auch einen deutlichen Auftrag für die Junge Union. Zur Arbeit der JU gehöre es zwar auch, dafür zu sorgen, dass das soziale Netz auch in Zukunft dicht geknüpft bleibe. Aber der erste Ansatz sei ein anderer: „Wir können mit unserem Engagement in der Jugend- und Sozialpolitik einen Beitrag dazu leisten, schon junge Menschen fit zu machen für ein eigenverantwortliches Leben.“

Ein jeder könne dabei mittun, und zwar nicht nur durch soziales Engagement in Vereinen oder Einrichtungen. Manchmal müsse man nur im Freundes- oder Bekanntenkreis hinschauen, um Notlagen zu bemerken. Schon ein ermutigendes Wort oder ein Hinweis auf Hilfsangebote sei ein einfacher, aber wichtiger Schritt.

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