Schnelle Internetanschlüsse werden immer wichtiger – nicht nur in Privathaushalten und Betrieben, sondern auch in den Schulen. Während einige Schulen in Neuss bereits über eine gute Netzanbindung verfügen, haben andere ernsthafte Probleme. Die CDU Neuss will das nun ändern und hat dabei besonders Norf im Blick.
Norf gilt als „weißer Fleck“ im Stadtgebiet, das heißt als Bereich, in dem die Internetanbindung besonders schlecht ist. Der Grund dafür: Der Stadtteil liegt in einem sogenannten Nahbereich, d.h. in einem Radius von etwa 500 Metern um eine Vermittlungsstelle der Deutschen Telekom. In diesen Nahbereichen ist die Vectoring-Technologie, mit der Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zum 100 MBit/s möglich sind, noch nicht ausgebaut. Schnellere Anschlüsse anderer Anbieter sind an den Schulstandorten in Norf nicht verfügbar. „Eine Schule hat mir eine reale Geschwindigkeit von unter 2 MBit/s gemeldet. Zurecht spricht der Schulleiter von einem ,abgehängten‘ Notstandsgebiet“, erklärt der Stadtverordnete Thomas Kaumanns, der sich um digitale Infrastruktur kümmert. Insgesamt fünf Norfer Schulleitungen hatten sich kürzlich mit einem Schreiben an den Bezirksausschuss Norf gewandt und die schlechte Internetanbindung beklagt.
„Wir wollen nicht darauf warten, dass die Telekom aktiv wird, sondern den Schulen schnell und unbürokratisch helfen“, signalisiert Waltraud Beyen, die stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Norf. „Wir möchten, dass die Schulen vorher – und sei es nur übergangsweise – mit schnellen Internetanschlüssen versorgt werden, ggf. mittels einer mobilen Technologie“, so Kaumanns und Beyen. Einen Antrag dazu hat die CDU-Fraktion gemeinsam mit dem grünen Koalitionspartner für die nächste Sitzung des Schulausschusses formuliert.
Sofern weitere Schulen in anderen Stadtteilen ähnliche Probleme haben, sollen auch diese Hilfe bekommen. „Unser langfristiges Ziel allerdings bleibt die Anbindung aller Schulen ans Glasfasernetz“, blickt Kaumanns in die Zukunft. „Dieses Ziel formuliert neuerdings auch das NRW-Schulministerium. Ich bin gespannt, ob es bei Worten bleibt oder ob das Land auch Geld für den Breitbandausbau zur Verfügung stellt.“
Bei der Bildung würde ich eher auf klassische Methoden setzen und bin der Meinung, dass ein schnelles Internet nicht zwingend notwendig ist.