Schulpolitik: CDU zieht Konsequenzen aus Corona

Die Schulen zählen zu den Leidtragenden der Corona-Pandemie. Die CDU zieht daraus Konsequenzen und fordert bessere Bedingungen: für den Unterricht nach Plan im neuen Schuljahr und für die Digitalisierung des Unterrichts. Zwei Anträge zu diesen Themen sollen in der Sitzung des Schulausschusses am 16. Juni beschlossen werden.

„Unser Ziel ist, dass nach den Sommerferien wieder Unterricht nach Stundenplan stattfindet – und zwar unabhängig davon, wie sich die Pandemielage bis dahin entwickelt“, erklärt Stephanie Wellens, die stellvertretende Vorsitzende des Schulausschusses. Deshalb bekommt die Stadtverwaltung für die Ferienzeit ein gut gefülltes Hausaufgabenbuch: sie soll zum Beispiel zusätzliche Räume und Hygienemaßnahmen vorbereiten, um Präsenzunterricht sicherzustellen. Aber auch für einen erneuten Lockdown soll Sorge getragen werden: so sollen beispielsweise Schülerinnen und Schüler, die keine eigenen Tablets zur Verfügung haben, mit Geräten und notfalls auch Internetzugängen versorgt werden, um Lernen von zuhause aus möglich zu machen. „Die Stadt als Schulträger darf nicht ,von der Hand in den Mund‘ leben, sondern muss jetzt vorausschauend planen und sich auch auf Eventualitäten vorbereiten, die heute nicht absehbar sind“, sagt Nerman Ahrazoglu, sachkundige Bürgerin der CDU.

Einen vollständigen Kurswechsel strebt die Partei bei der Digitalisierung der Schulen an. Die Haltung „Wir helfen, wo es gewünscht wird“ soll Vergangenheit sein. „Die Stadt muss die Digitalisierung der Schulen jetzt offensiv vorantreiben und fördern“, fordert der Stadtverordnete Thomas Kaumanns. Ihren bereits im April vorgelegten „5-Punkte-Plan“ hat die CDU in zahlreichen Gesprächen mit Lehrkräften, Elternvertretern und Fachleuten zu einem konkreten Konzept ausgearbeitet, das nun als neuer Medienentwicklungsplan beschlossen werden soll. „Wir wissen nun genau, wo bei den Schulen der Schuh drückt und wollen ihnen zu einer zeitgemäßen digitalen Ausstattung verhelfen“, sagt die sachkundige Bürgerin Elke Schlangen.

Auf der Agenda stehen beispielsweise die Anschaffung von mobilen Endgeräten und Software für alle Schülerinnen und Schüler oder die Ausstattung der Schulen mit Video-Hardware. Auch der technische Support muss sichergestellt werden, und zwar durch Fachkräfte und nicht durch Lehrer. Mit Schulungen und Fortbildungen soll die Stadt außerdem helfen, dass Schüler wie Lehrer das technische Gerät sicher bedienen können. Auch die Internetanbindung der Schulen soll nach dem Willen der CDU auf den Prüfstand. Der Standard muss lauten: Glasfaseranschluss für die Gebäude und WLAN in jedem Unterrichtsraum. Einige Schulen in Neuss sind davon noch weit entfernt.

Damit die neu angeschafften Geräte nicht ungenutzt in den Schulkellern stehen, sollen Schulen gezielt zur Nutzung motiviert werden – zum Beispiel durch Förderprogramme, Wettbewerbe oder Auszeichnungen für Leuchtturmprojekte.

„Mit unseren Anträgen ziehen wir die Konsequenzen aus der Corona-Krise. Wir sichern den Unterricht ab August und zeigen eine Perspektive für die Digitalisierung der Schulen auf“, fassen Wellens, Kaumanns, Schlangen und Ahrazoglu abschließend zusammen.

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