CDU diskutierte mit Kita-Vertretern – „Kitas werden ausgepresst wie eine Zitrone“

An die zwanzig Vertreterinnen und Vertreter von Kindergärten waren kürzlich der Einladung der Neusser CDU gefolgt. Thomas Kaumanns, Stadtverordneter und Leiter des Arbeitskreises Familie, Kinder und Jugend, hatte sie eingeladen, um einmal hinzuhören, wo im Kita-Alltag Herausforderungen und Probleme liegen.

„Kitas werden hierzulande ausgepresst wie eine Zitrone“ lautet Kaumanns‘ Resümee nach der abendlichen Diskussionsrunde. „Auf der einen Seite steigen die Anforderungen ständig, auf der anderen Seite reichen die Ressourcen vorne und hinten nicht aus.“
Die Neuregelung der Sprachförderung und die Einzelintegration von Kindern mit Behinderung etwa sind zwei neue Aufgaben, die die Erzieherinnen und Erzieher bewältigen müssen. Zusätzliches Personal steht dafür aber nicht zur Verfügung. In vielen Fällen wird der gesetzlich vorgeschriebene Betreuungsschlüssel ohnehin nur auf dem Papier eingehalten. „Wenn Erzieherinnen krank sind oder aus anderen Gründen ausfallen, ist oft kein Ersatz da. Dabei müssten eigentlich mehr Stellen geschaffen und die Gruppengrößen verkleinert werden“, so Kaumanns.
„Viele Kitas klagen auch über einen zunehmenden wirtschaftlichen Druck. Außerdem haben sie die überbordende Bürokratie satt“, nennt Kaumanns weitere Kritikpunkte. „Meinem Eindruck nach müssen sich Kitas bald mehr mit Finanzproblemen oder Antragsverfahren beschäftigen als mit den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Familien. So kann es nicht weitergehen.“

„Wo wir vor Ort helfen können, tun wir das schon. So haben wir etwa die Fachberatung im Jugendamt um eine Stelle aufgestockt. Es wird aber Zeit, dass der Gesetzgeber den Kitas endlich angemessene Ressourcen zur Verfügung stellt“, richtet Kaumanns klare Erwartungen an das Land.

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