Die Neugestaltung des Platzes am Niedertor wird zur unendlichen Geschichte. Fünf Jahre nach den politischen Beschlüssen lässt die Umsetzung weiter auf sich warten. „Es muss sich endlich etwas tun“, fordert der örtliche CDU-Stadtverordnete Thomas Kaumanns.
Bereits Anfang 2012 hatte die Politik beschlossen, den westlichen Bereich des Platzes – östlich liegt ein Kinderspielplatz – komplett neu zu gestalten. Angeregt hatte das der Neusser Bauverein, der direkt gegenüber Eigentumswohnungen errichtet hat. Er will auch ein Drittel der Kosten übernehmen. Wo heute Parkplätze und Müllcontainer das Stadtbild prägen, soll ein ansehnlicher Quartierstreffpunkt entstehen. Die Bäume sollen erhalten, in der Mitte des Platzes eine Spielfläche angelegt werden. Fünf Parkplätze sollen beibehalten, dazu sieben Fahrradständer montiert werden. Eine Sitzbank und eine neue Beleuchtung werden in Zukunft die Aufenthaltsqualität erhöhen. Auch eine Steinfigur, die manche für den Stadtpatron Quirinus halten, soll auf dem Platz ein neues Zuhause finden. Die Figur hatte in einer Nische des Hauses gestanden, das für den Neubau abgerissen werden musste; eine Anbringung an der Neubaufassade scheiterte jedoch am Widerstand der Eigentümerversammlung.
Ursprünglich sollte die Umsetzung schon 2013 erfolgen. Dazu hatte der Bauverein angeboten, in Vorkasse zu gehen. Letztlich waren vorbereitende Arbeiten für 2015 geplant, die eigentlichen Bauarbeiten dann für das Frühjahr 2016. „Im August wurde mir aus dem Rathaus ein Baubeginn für Mitte Oktober 2016 in Aussicht gestellt, bis heute ist jedoch nichts geschehen“, ärgert sich Kaumanns, der das Viertel im Rat vertritt. „Vor fünf Jahren haben wir den Anwohnern im Viertel versprochen, dass der Platz neu gestaltet wird. Wenn fünf Jahre lang nichts geschieht, muss zwangsläufig der Eindruck entstehen, dass wir mit unseren Beschlüssen für Neuss nichts bewegen können. Das schadet – über Parteigrenzen hinweg – der Glaubwürdigkeit aller Politiker.“
Der CDU-Kommunalpolitiker hat nun eine offizielle Anfrage an die Stadtverwaltung gestellt, in der er nach dem Sachstand fragt, und will sich in der Sitzung des Planungsausschusses am Mittwoch dafür einsetzen, dass die Arbeiten zügig losgehen.
Grafik: Stadt Neuss