Mehr als eine halbe Million Euro steht in Neuss zur Verfügung, um Eltern ein flexibleres Betreuungsangebot zu machen. Der Großteil des Geldes kommt vom Land, im aktuellen Kindergartenjahr genau 427.200 Euro. Etwa 100.000 Euro muss die Stadt als Eigenanteil beisteuern. Mit dem Geld soll die Betreuung in der Kita oder Kindertagespflege flexibler organisiert werden. Zum Beispiel können Kinder vor sieben und nach 17 Uhr, am Wochenende oder auch an Feiertagen betreut werden. Solche Sonderleistungen, die über die normalen Betreuungszeiten hinausgehen, kosten Geld – und das steht jetzt erstmals zur Verfügung und kann von Kitas und Tagesmüttern abgerufen werden.
Dr. Jörg Geerlings, Landtagsabgeordneter für Neuss, freut sich: „Wir möchten Eltern eine bedarfsgerechte und verlässliche Kinderbetreuung anbieten. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit dem neuen Kinderbildungsgesetz, das seit August 2020 gilt, haben wir deshalb einen Sonderzuschuss für flexible Betreuungsangebote eingeführt. Davon können auch die Familien in Neuss profitieren.“
Dass mehr Flexibilität in der Betreuung notwendig ist, weiß Thomas Kaumanns, der jugendpolitische Sprecher der CDU: „Eltern wünschen sich mehr Flexibilität bei der Betreuung ihrer Kinder. Wer etwa im Krankenhaus oder bei der Polizei arbeitet und Nachtdienst hat, dem nützt keine Kita, die zwischen 7 bis 17 Uhr geöffnet hat.“ Er freut sich, dass nun endlich Bewegung in ein Thema kommt, das er schon seit fünf Jahren im Blick hat. „Schon Anfang 2016 haben wir im Jugendhilfeausschuss eine Ausweitung der Betreuungszeiten beschlossen. Doch passiert ist seitdem praktisch nichts. Ich hoffe, dass mit dem Geld aus Düsseldorf endlich der Durchbruch gelingt. Jetzt muss die Stadt die Chance nutzen!“