Die Schließung einer Kita in Weckhoven im März hat ein politisches Nachspiel. Die CDU sieht Aufklärungsbedarf und nimmt in einem weiteren Schritt auch die übrigen Neusser Kitas in den Blick. „Es darf nicht noch einmal passieren, dass Kinder von heute auf morgen ohne Kita dastehen, weil das Gebäude marode ist. Ziel muss es sein, in Zukunft auf Container-Kitas zu verzichten und für aktuelle Container möglichst schnell Festbauten zu errichten“, sagt Thomas Kaumanns, jugendpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.
Der Hintergrund: Die Container-Kita an der Wilhelm-Leuschner-Straße in Weckhoven musste im März wegen baulicher Mängel geschlossen werden. Schimmel in mehreren Räumen und ein eingebrochener Boden sowie Verletzungsgefahr ließen nichts anderes zu, als den Betrieb einzustellen. Die Kinder wurden provisorisch in anderen Kitas des Trägers untergebracht.
Das nimmt Kaumanns zum Anlass, die Umstände und auch den baulichen Zustand der rund 100 weiteren Neusser Kitas zu erfragen. Einen Fragenkatalog mit mehr als 40 Einzelfragen hat er im Rathaus eingereicht. „Wir möchten uns ein umfangreiches Bild davon machen, wie es zur Kitaschließung kommen konnte. Und vor allem wollen wir vermeiden, dass so etwas noch einmal passiert“, erklärt der CDU-Politiker.
Ein Dorn im Auge ist ihm, dass weitere Kitas – und übrigens auch Schulen – in Containern untergebracht sind. „Wir haben in der Vergangenheit mehrfach Container angeschafft – immer mit der Einschränkung, es handele sich um ein Provisorium. Aber jeder weiß: ,Nichts hält so lange wie ein Provisorium.‘ Wir müssen uns jetzt ehrlich machen: Der Kitaplatz-Bedarf ist und bleibt hoch. Container wurden angeschafft, um schnell Bedarfe zu decken. Unsere Kitas brauchen aber jetzt feste Gebäude. Container können keine Dauerlösung sein.“ Kitas könnten allenfalls multifunktional gebaut werden, so dass sie bei geänderten Bedarfen auch anders genutzt werden können.
Dabei setzt Kaumanns auf das neu aufgestellte Gebäudemanagement, das in den vergangenen Jahren viele Kitas gebaut hat. Die Weichen seien nun gestellt. „Wenn das Gebäudemanagement in Zukunft schneller und mehr baut, dann sind Container als angebliche Zwischenlösung auch nicht mehr erforderlich.“