Der Bund unterstützt Kindertagesstätten dabei, Kindern aus benachteiligten Familien und Familien mit Migrationshintergrund die deutsche Sprache bestmöglich zu vermitteln. Doch nun droht dem Programm das Aus. Deutliche Kritik kommt von CDU-Jugendpolitik und dem direkt gewählten Bundestagsabgeordneten Hermann Gröhe.
„Das Bundesprogramm ,Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist‘ besteht seit 2016 und es ist ein voller Erfolg“, betont Thomas Kaumanns, jugendpolitischer Sprecher der CDU Neuss. „Jede Sprach-Kita wird durch eine zusätzliche halbe Fachkraftstelle und eine Fachberatung unterstützt.“
Alana Voigt, jugendpolitische Sprecherin der CDU Dormagen, ergänzt: „Mittlerweile ist jede achte Kita in Deutschland eine Sprach-Kita. Hier wird jeden Tag herausragende Arbeit geleistet!“
In Neuss erhalten 13 Kitas Unterstützung durch das Programm, in Dormagen sechs und in Grevenbroich 2. Doch nun droht das Aus: Nach den Plänen der Ampel in Berlin soll das Programm im kommenden Jahr nicht verlängert werden.
Heike Troles, Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses im Rat der Stadt Grevenbroich und Landtagsabgeordnete, sieht darin einen schweren Schlag für die frühkindliche Bildung: „Es ist völlig unverständlich, dass die Bundesregierung gerade bei den Kleinsten in unserer Gesellschaft sparen will – und das in einer Zeit, in der die Kitas noch immer im Corona-Einsatz sind und mit den Flüchtlingen aus der Ukraine die Sprachförderung gebraucht wird wie selten zuvor.“
Für Hermann Gröhe steht als direkt gewähltem Bundestagsabgeordneten fest: „Die Ampel bricht ihre im Koalitionsvertrag enthaltene Zusage, die Förderung der wichtigen Arbeit der Sprach-Kitas zu verstetigen und weiterzuentwickeln. Sie hat viel mehr versprochen, als sie halten kann. Jetzt braucht es die Kraft, Vorrangiges von Nachrangigem zu unterscheiden. Dabei wäre es mehr als bedenklich, wenn die sprachliche Frühförderung benachteiligter Kinder für die Ampel nachrangig wäre. Das Erfolgsmodell Sprach-Kitas muss eine Zukunft haben!“