Fahrradstraße: Bürger beklagen chaotische Umsetzung

„Idee gut, Umsetzung mangelhaft und chaotisch.“ So lautet das Fazit nach der mobilen Sprechstunde der CDU auf der Drususallee. Rund 30 Anwohner und Interessierte waren gekommen, um positive wie negative Erfahrungen mit der neuen Fahrradstraße auszutauschen.

Nach einer längeren Versuchsphase wurden nun zahlreiche Markierungen auf die Straße aufgebracht, damit sie als Fahrradstraße erkennbar ist. „Dieses Ziel wurde erreicht. Die Umsetzung der Verwaltung ist jedoch mangelhaft und chaotisch. Das stößt vielen Anwohnern sauer auf“, berichtet die Stadtverordnete der Drususallee, Elisabeth Heyers. Sie nahm Beschwerden aus der Anwohnerschaft zum Anlass, sich gemeinsam mit dem Stadtverordneten der Deutschen Straße, Thomas Kaumanns, und dem verkehrspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Axel Stucke, vor Ort umzuschauen und das Gespräch zu suchen.

„Wir sind direkt mit den Betroffenen in den Dialog getreten. Die Anwohner haben ihrem Ärger dabei deutlich Luft gemacht“, so Axel Stucke. „Die Straße ist jetzt in einem schlechteren Zustand als vorher. Vor allem das unvollständige Abfräsen der vorherigen Markierungen hat Schäden im Straßenbelag hinterlassen. Bei Regen oder im Winter bei Frost kann das für Radfahrer sehr gefährlich werden. Außerdem sind unter und neben den neuen noch die alten Radweg-Markierungen zu erkennen. Die Fahrradstraße erscheint als Flickenteppich, die Regeln sind nicht klar. Die Stadt muss hier schnell Abhilfe schaffen.“

„Viele Anwohner haben über mangelhafte Kommunikation der Stadtverwaltung geklagt“, ergänzt Thomas Kaumanns. „Sie fühlen sich nicht mitgenommen. Und sie ärgert auch, dass für die Häuser auf der Drususallee strenge Denkmalschutzvorgaben gelten, für die Straße aber offensichtlich nicht. Das Erscheinungsbild der Straße mit ihren alten Häusern und Bäumen hat arg gelitten.“

„Am Schluss bleibt der Eindruck, dass eine richtige und wichtige Maßnahme offensichtlich mit der heißen Nadel schlampig und über die Köpfe der Anwohner hinweg umgesetzt wurde. Dem Radverkehr in Neuss ist damit nicht geholfen“, bedauert Stucke.

Die CDU wird nun die Sprechstunde auswerten und daraus Initiativen und Anträge entwickeln. Neben vielen kritischen Anmerkungen gab es auch konstruktive Ideen, etwa um die Bedingungen für Radfahrer weiter zu verbessern.

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