Wer auf der Autobahn an Neuss vorbeifährt, wird auf die Skihalle und die Insel Hombroich aufmerksam gemacht, aber nicht auf das Wahrzeichen der Stadt, das Quirinus-Münster. Das will Thomas Kaumanns ändern. Der Neusser, der sich im Stadtrat und in der katholischen Kirche engagiert, regt ein touristisches Hinweisschild für die Basilika St. Quirin an.
„Unser Quirinus-Münster ist eine der bedeutendsten Kirchen des Rheinlands und trägt seit 2009 den Ehrentitel ,basilica minor‘, im späten Mittelalter war die Kirche eines der großen Pilgerziele – wir sollten das Münster deshalb noch mehr in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken“, so Kaumanns. Bislang weist lediglich an der A46-Abfahrt „Neuss-Hafen“ eine Tafel auf St. Quirin hin. Damals hatten strenge Vorschriften, die zwischenzeitlich aber gelockert wurden, keinen anderen Standort zugelassen. Kaumanns würde an der A57 gerne ein weiteres Schild platzieren, schließlich ist sie eine der meistgenutzten Verkehrsadern des Rheinlands, wird täglich von vielen tausend Autos befahren.
Die weiß-braunen Tafeln, die bundesweit auf Sehenswürdigkeiten hinweisen, können von Städten und Gemeinden beantragt werden. Über die Aufstellung entscheiden die Bezirksregierung und der Landesbetrieb Straßenbau. Da der Denkmalwert der Basilika bereits geprüft wurde, rechnet Kaumanns mit einem nicht allzu komplizierten Verfahren. Für die Kosten – Kaumanns geht von etwa 15.000 Euro für ein Schild aus – hofft er auf Spender und sieht die Stadt nur subsidiär in der Pflicht.
Allerdings würde der Neusser es gerne sehen, wenn auch die Stadt ihren Patron und die nach ihm benannte Kirche mehr in ihre Marketing-Aktivitäten einbinden würde. „Der Heilige Quirinus ist ein Botschafter weit über unsere Stadtgrenzen hinaus, aber zugleich auch jemand, der auf die Stadt integrierend wirkt. Für mich ist zum Beispiel unverständlich, warum wir in der Woche des Quirinus-Festes ein Stadtfest mit vielen bunten Blumen feiern, aber nicht auf unseren Patron hinweisen.“