Neuss hat eine digitale Agenda. Nach gut zwei Jahren intensiver Arbeit hat die „Zukunftskommission Digitale Agenda“ am vergangenen Freitag ihren Abschlussbericht vorgelegt. Der Stadtrat hat diesen mit überwältigend großer Mehrheit angenommen.
Erstmals hat die Stadt Neuss damit ein umfassendes und fachbereichsübergreifendes Programm, aus dem hervorgeht, wie sie den Herausforderungen des digitalen Wandels begegnen will. „Der digitale Wandel ist von gleicher Bedeutung wie die industrielle Revolution“, bekräftigt der Vorsitzende der Kommission, Thomas Kaumanns. „Er bringt nicht nur technische Veränderungen mit sich, sondern auch gesellschaftliche Folgefragen.“
Der Bericht enthält konkrete Ziele und Handlungsempfehlungen für die Themenfelder Politik und Verwaltung, Wirtschaft und Arbeit, Bildung und Teilhabe sowie Infrastruktur und Mobilität. Das Programm fordert beispielsweise den konsequenten Ausbau zum „digitalen Bürgeramt“, die Nutzung von Daten zur besseren Lenkung der Verkehrsströme oder die bessere Förderung von Start-ups mit digitalen Geschäftsmodellen. „Bei allem steht für uns der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt, nicht die Technik“, so Kaumanns.
Über die Arbeit in den vergangenen zwei Jahren sagt der Vorsitzende: „Wir haben zwei Jahre lang intensiv gearbeitet, Experten angehört, Exkursionen gemacht sowie Bürgerinnen und Bürger beteiligt. Nach vielen guten Diskussionen haben wir nun unseren Abschlussbericht vorgelegt. Besonders freut mich, dass wir über alle Parteigrenzen hinweg gemeinsam für die Sache gestritten haben. Die ,Fraktion Digitales‘ steht.“
Nun geht es an die Umsetzung der digitalen Agenda. Diese soll durch einen Beirat begleitet werden. In diesem Gremium sollen auch neue technische Entwicklungen aufgegriffen und der Dialog mit gesellschaftlichen Akteuren geführt werden. Diesem Vorschlag verweigerten SPD und FDP jedoch ihre Zustimmung.