Die CDU setzt sich für mehr Transparenz und Mitbestimmung ein. Konkret geht es um den Tagesaufenthalt für Obdachlose. Dafür hatte die Stadtverwaltung in aller Eile den Standort Breite Straße 1a ausgewählt – ohne frühzeitige Information der Politik und Einbindung der Anwohner.
„Wir wollen obdachlosen Menschen in Neuss helfen und ihnen neue Perspektiven eröffnen. Das ist für uns christlich-soziale Verantwortung“, betont Bernd Ramakers, Sprecher der CDU im Sozialausschuss. „Aber wir nehmen auch die Sorgen der Anwohner ernst. Ein solcher Tagesaufenthalt kann nur gemeinsam mit der Nachbarschaft gelingen. Das erfordert Fingerspitzengefühl, Offenheit und Transparenz – doch die Verwaltung unter Bürgermeister Breuer lässt das wieder einmal vermissen.“
Viele Menschen im Umfeld der Breite Straße erfuhren erst aus der Presse, was vor ihrer Haustür geplant ist. Deshalb hatte sich eine Anwohnerinitiative gebildet und gegen das Vorgehen der Stadtverwaltung protestiert. „Die Bürger fühlen sich überrumpelt – und das können wir gut nachvollziehen“ sagt Thomas Kaumanns, CDU-Stadtverordneter. „Diese übereilte Standortentscheidung war falsch.“ Inzwischen hat der mögliche Vermieter reagiert und sein Angebot zurückgezogen.
Die CDU fordert vor jeder weiteren Entscheidung eine Beteiligung der Anwohner. Außerdem soll die Stadt alternative Standorte offenlegen und benennen, welche flankierenden Maßnahmen zur Vermeidung von Problemen geplant sind.
Die örtliche Stadtverordnete Elisabeth Heyers kritisiert auch die anderen Fraktionen des Stadtrates: „Wer einfach zustimmt, ohne selbst genau hinzusehen und die Menschen vor Ort einzubeziehen, zeigt: Bürgerbeteiligung ist ihm nicht wichtig. Wir als CDU stehen für einen anderen Weg – für Dialog und gemeinsame Lösungen. Denn Demokratie funktioniert nicht von oben herab.“