Kindergartenbeiträge: Eltern in Neuss werden deutlich entlastet

Weil dieser Artikel immer noch oft gelesen wird, ein aktueller Hinweis: Die Angaben stammen zwar aus dem Jahr 2016, sind aber – Stand 2018 – immer noch aktuell. Die Kita-Beiträge wurden und werden seit zwei Jahren nicht erhöht.

Junge Familien in Neuss können sich auf eine deutliche finanzielle Entlastung freuen. Ab August sollen neue Kindergartenbeiträge gelten. Rund 98 Prozent der Eltern werden davon profitieren. Familien mit geringem und mittlerem Einkommen sparen teilweise bis zu 50 Prozent der bisherigen Kosten, Top-Verdiener müssen allerdings tiefer in die Tasche greifen.

Der künftigen Kindergartenbeitragstabelle liegt ein ganz neues Rechensystem zugrunde. Basis dafür sind die tatsächlichen Kosten der Betreuung. Diese differieren nach dem Alter der Kinder und der Betreuungsdauer. In der Tabelle wird künftig nach Kindern unter bzw. über zwei Jahren unterschieden (früher: U3/Ü3). Die Betreuungsdauer beträgt 25, 35 oder 45 Stunden pro Woche. Für die verschiedenen Betreuungsformen hat der Gesetzgeber sogenannte Kindpauschalen festgesetzt, welche die Kosten wiedergeben sollen.
Je nach Einkommen werden die Eltern prozentual daran beteiligt. Eltern, die bis zu 25.000 Euro jährlich verdienen, müssen gar keine Beiträge zahlen, Eltern mit einem Jahresgehalt bis zu 35.000 Euro fünf Prozent der Betreuungskosten. Ein Einkommen von bis zu 75.000 Euro führt zu 25 Prozent Beitragspflicht. Diese steigt in fünf-Prozent-Schritten alle 10.000 Euro bis zu einem Einkommen von mehr als 105.000 Euro (45 Prozent). Wer noch mehr verdient, muss prozentual nicht mehr zahlen. Geschwisterkinder sind übrigens nach wie vor von der Beitragspflicht befreit.
„Erstmals erfolgt die Berechnung der Kindergartenbeiträge transparent und nachvollziehbar“, freut sich Thomas Kaumanns, Sprecher der CDU-Fraktion im Jugendhilfeausschuss. „Wir können nun jedem Elternpaar sagen, warum es welchen Beitrag zu zahlen hat.“

Die neue Berechnungsweise führt dazu, dass nahezu alle Eltern mit Kindern, die zwei Jahre oder älter sind, in Zukunft weniger Beiträge zahlen müssen. Lediglich Eltern, deren Kinder noch keine zwei Jahre alt sind und die mehr als 75.000 Euro im Jahr verdienen, werden demnächst stärker belastet. Das ist eine Folge der höheren Kostengerechtigkeit. „U2-Betreuung benötigt nun einmal mehr Personal und verursacht dadurch höhere Kosten. Betroffen sind davon allerdings stadtweit nur etwa 80 Kinder“, erklärt Kaumanns. „Deren Eltern werden wiederum entlastet, sobald ihre Kinder zwei werden. Die Mehrbelastung reduziert sich daher auf eine Zeit von maximal anderthalb Jahren.“

Einen Vergleich mit anderen Städten muss die Stadt Neuss nicht scheuen. Gerade im Bereich der unteren Einkommen bzw. preiswerten Betreuungsformen liegen die Beiträge unter denen etwa in Mönchengladbach, Bonn oder Münster.

Mitte Mai soll der Entwurf der neuen Beitragstabelle im Jugendhilfeausschuss beraten werden, kurz darauf soll der Stadtrat sie beschließen. Zum Beginn des neuen Kindergartenjahres am 1. August soll sie in Kraft treten.

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