Stärkungspaket Kindertagespflege: CDU-geführte Koalition beantragt umfassenden Maßnahmenkatalog

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Neuss steigt beständig. Die Deckung des Bedarfes gelingt dabei gerade im U3-Bereich nur durch eine starke Kindertagespflege. Daher will die schwarz-grüne Koalition die Tagespflege sowohl für Eltern als auch Tagespflegepersonen attraktiver gestalten und bringt ein entsprechendes Stärkungspaket in den kommenden Jugendhilfeausschuss ein.

„Wir wollen, dass noch mehr qualifizierte Personen Tagespflegeplätze anbieten. Nur mit einer starken Tagespflege werden wir die Nachfrage in unserer Stadt nach Betreuungsplätzen decken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf maßgeblich verbessern können. Mit der Anerkennung der mittelbaren Arbeitszeit, d.h. Tätigkeiten außerhalb der unmittelbaren Betreuung des Kindes, der Weiterzahlung der Geldleistungen bei Urlaub und Krankheit, einer Flexibilisierung der Geldleistungen für Sonderzeiten und einer regelmäßigen Anpassung der Geldleistungen wollen wir die Tagespflege attraktiver gestalten, um mehr qualifizierte Personen für sie zu gewinnen“, erklären für die Koalition Susanne Benary-Höck (Grüne) und Thomas Kaumanns (CDU).

„Gleichzeitig wollen wir die Tagespflege auch für Eltern attraktiver machen. Bisher müssen Eltern anders als in Kitas ihren individuellen Bedarf über 20 Wochenstunden nachweisen. Diese Ungleichbehandlung zwischen Tagespflege und Kita, die auch dem gesetzlich vorgesehenen individuellen Bedarf widerspricht, muss beendet werden“, verdeutlicht Kaumanns die Initiative der Koalition „Gleiches gilt für den Passus, dass Eltern in Mutterschutz oder Elternzeit kein höherer Bedarf zugesprochen wird. Diese Regelungen gehört gerade aus pädagogischen und bildungspolitischen Gründen abgeschafft“, ergänzt Benary-Höck.

„Unsere Vorschläge sind dabei nicht aus der Luft gegriffen, sondern fußen vor allem auf der vom zuständigen Landesministerium herausgegebenen Handreichung Kindertagespflege, der aktuellen Studie der Katholischen Hochschule NRW Aachen und Gesprächen mit Betroffenen. Im Bewusstsein der Kostenrelevanz unserer Vorschläge fordern wir von der Verwaltung eine genaue Kostenaufstellung, die die Grundlage für die weiteren Beratungen zur Umsetzung der gemachten Vorschläge bilden wird“, erläutern Benary-Höck und Kaumanns das weitere Vorgehen.

„Mit unserem Stärkungspaket wollen wir die in diesem Frühjahr beschlossenen Sofortmaßnahmen im Bereich der Kinderbetreuung auf ein langfristig stabileres Fundament setzen. Wir arbeiten beständig daran, die Kinderbetreuung sowohl für die Kinder, deren Eltern und die Betreuungspersonen zu verbessern. Die Tagespflege muss für Eltern planungssicherer werden. Kita und Tagespflege müssen gleich behandelt werden. Zudem halten wir es für überfällig, dass wir den in Neuss tätigen Tagesmüttern und –vätern bezahlten Erholungsurlaub und die Anerkennung der mittelbaren Arbeitszeit zugestehen. Es kann nicht sein, dass sich Tagespflegepersonen mit ihrer wichtigen Arbeit im Niedriglohnsektor bewegen. Für ihre wichtige Arbeit sagen wir den Tagesmüttern- und -vätern heute: Danke!“, fassen Benary-Höck und Kaumanns den schwarz-grünen Antrag zusammen.

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