Immer wieder Pleiten, Pech und Pannen – die Sanierung des Jugendzentrums „Kontakt Erfttal“ wird zur unendlichen Geschichte. Die CDU fordert Aufklärung und eine Sondersitzung des Jugendhilfeausschusses.
Seit sieben Jahren ziehen sich die Renovierungsarbeiten in dem Erfttaler Jugendtreff hin. Jahrelang lebten die Kinder und Jugendlichen auf einer Dauerbaustelle, viele Räume waren nicht nutzbar, der Betrieb litt massiv. Zuletzt wurde die Einrichtung für mehrere Monate in ein Ladenlokal ausquartiert. Im Mai 2024 sollte der Betrieb in den eigenen Räumlichkeiten wieder losgehen. Weil dieser Zeitplan scheiterte, musste den Sommer über wieder improvisiert werden: der Jugendtreff bekam auf dem Abenteuerspielplatz Unterschlupf – aber zu Lasten des dortigen Kinderprogramms. Nun war die feierliche Wiedereröffnung bereits für Ende September terminiert, doch ein Bauschaden – Feuchtigkeit im Saal – macht die Pläne zunichte.
Für den CDU-Jugendpolitiker Thomas Kaumanns ist diese Entwicklung ein einzigartiges Desaster: „Hamburg hat die Elbphilharmonie, Köln die Oper – und Neuss den Kontakt Erfttal. Das tut mir leid für die Kinder und Jugendlichen in Erfttal, die ihren Treff seit Jahren nicht richtig nutzen können.“ Kaumanns weiß, dass der Kontakt Erfttal nicht nur ein Treffpunkt, sondern für viele ein Zuhause, ja sogar eine zweite Familie ist.
Mit einer Sondersitzung will die CDU nun Licht ins Dunkel bringen, denn die Informationen für die Politik waren und sind äußerst dürftig. Dem Jugendhilfeausschuss soll berichtet werden, warum sich die Bauarbeiten seit inzwischen sieben Jahren hinziehen, weshalb nun ein Bauschaden eingetreten ist und wie dieser behoben wird. Auch die finanziellen Auswirkungen sollen dargestellt werden.
Vor allem aber möchte die CDU wissen, wie es jetzt weitergeht. Kaumanns befürchtet eine weitere Hängepartie: „Was ist, wenn erst ein aufwendiger Prozess vor Gericht geführt werden muss? Solche Verfahren ziehen sich oft über mehrere Jahre.“
Nach der Geschäftsordnung des Stadtrates muss der Jugendhilfeausschuss nun unverzüglich einberufen werden. Geht es nach der CDU, findet die Sitzung vor Ort statt, damit die Politik sich ein Bild vom Zustand des Gebäudes machen kann.