Das Abschneiden der deutschen Athleten bei den olympischen Spielen in Sotschi war enttäuschend. Den deutschen Wintersportlern steht eine Phase des Neuaufbaus bevor – eine Herausforderung, zu der auch die Stadt Neuss einen Beitrag leisten soll. Der CDU-Politiker Thomas Kaumanns hat Pläne entwickelt, um Neuss zu einem Wintersportzentrum zu machen.
Zwar sind die Zeiten, als man auf dem zugefrorenen Rhein Schlittschuh laufen konnte, vorbei, doch hat Kaumanns Ideen für Wintersportanlagen in der Quirinusstadt: „Die Skihalle ist ideal für die alpinen Sportarten. Auf dem Gelände der Mülldeponie ist auch noch Platz für eine Sprungschanze und eine Rodelbahn.“ Die übrigen Sportanlagen könnten zwischen Innenstadt und Rhein gebaut werden: Die Rennbahn biete Raum für ein Biathlon-Stadion, ein Schießstand sei für das Schützenfest ohnehin vorhanden. Das ehemalige Flussbett des Nordkanals könne zu einer Halfpipe ausgebaut werden, „damit auch die Snowboarder endlich wieder Trainingsmöglichkeiten in Deutschland haben.“ Schnee solle übrigens die Skihalle liefern. Eine neue Eishalle könne auf dem Wendersplatz errichtet werden. Um die Baukosten gering zu halten, schlägt Kaumanns vor, eine der nicht mehr benötigten Hallen aus Sotschi in Neuss wiederaufzubauen. „Dieses Konzept ist nachhaltig: „Wir nutzen das, was schon vorhanden ist und halten die Wege kurz.“
„Diese Sportanlagen werden unseren Nachwuchssportlern hervorragende Trainingsmöglichkeiten bieten und diese sind das A und O, wenn wir in Zukunft wieder ganz oben mitmischen wollen“, wirbt der Stadtverordnete um Unterstützung für seine Ideen. Erste Gespräche mit Sportpolitikern, Sportamt und Sportvereinen seien bereits vielversprechend gewesen. „Wenn alle an einem Strang ziehen, können wir das schaffen“, ist Kaumanns überzeugt. Beim Land NRW stünden Fördermittel zur Verfügung, die Stadt könne aus den Erlösen des Höffner-Grundstücks noch etwas dazu tun.
Nach seinen kühnsten Träumen gefragt, antwortet Kaumanns: „Das, was die Metropole München nicht schafft: Olympische Winterspiele in Neuss! Dann könnten wir auch den Düsseldorfern mal zeigen, wie man sich erfolgreich bewirbt“, kann er sich einen kleinen Seitenhieb auf die gescheiterte Bewerbung der Landeshauptstadt nicht verkneifen.