Die Stadt Neuss hat ihre Ziele beim Breitbandausbau knapp verfehlt. Deshalb fordert die Koalition von CDU und Grüne weitere Anstrengungen, um schnelles Internet in der ganzen Stadt verfügbar zu machen.
Nach dem Masterplan Breitbandausbau, den der Stadtrat Ende 2014 auf Antrag der schwarz-grünen Koalition beschlossen hatte, sollte im Jahr 2018 flächendeckend eine Geschwindigkeit vom 50 Mbit/s verfügbar sein. Stand heute sind gut 95 Prozent versorgt, damit wurde das Ziel knapp verfehlt. „Durch unsere Bemühungen hat sich viel getan, die Situation ist deutlich besser als vor vier Jahren. Vor allem die südlichen Stadtteile haben aufgeholt“, resümieren Thomas Kaumanns, Beauftragter der CDU-Fraktion für digitale Infrastruktur und Verwaltung und Michael Klinkicht, der in seiner Funktion als Vorsitzender des BZA Norf das Thema immer wieder auf der Tagesordnung hatte.
„Aber wenn etwa 95 Prozent versorgt sind, so bedeutet das doch auch, dass einer von zwanzig Neussern vom schnellen Internet abgeschnitten ist, etwa kein Internet-TV nutzen kann oder Probleme beim Home Office hat“, beklagen die Stadtverordneten. Immer wieder gibt es Beschwerden, zum Beispiel aus den Stadtteilen Rosellerheide und Norf.
Die Infrastruktur Neuss (ISN) hat eine Potenzialanalyse zum weiteren Ausbau in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse jetzt im Ausschuss für Wirtschafts- und Liegenschaftsangelegenheiten vorgestellt wurden. Die Ergebnisse dieser Studie wollen Kaumanns und der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen Roland Kehl zur Grundlage für weitere Aktivitäten machen. „Wir müssen jetzt am Ball bleiben und konkrete Maßnahmen für die betroffenen Stadtteile planen. Erst wenn ganz Neuss mit schnellen Internetanschlüssen versorgt ist, lassen wir locker.“