Als der CDU-Jugendpolitiker Thomas Kaumanns kürzlich an dem Spielplatz am Jröne Meerke vorbeikam, musste er in viele traurige Kinderaugen blicken. SPD-Bürgermeister Reiner Breuer hatte den Further Kindern zwar versprochen, dass sie noch im August einen neuen Wasserspielplatz bekommen, doch dieses Versprechen hat er gebrochen. Der Wasserspielplatz, der im vergangenen Jahr wegen hygienischer Mängel stillgelegt werden musste, ist immer noch nicht fertig. Inzwischen wird das Wetter herbstlich. Es ist klar: In diesem Jahr werden die Kinder am Jröne Meerke keine Freude mehr an einem neuen Wasserspielplatz haben.
Das ist kein Einzelfall: Auch viele andere Spielplätze, die in diesem Frühjahr neu gebaut werden sollten, sind noch lange nicht fertig. Das mussten jetzt die Mitglieder des Unterausschusses Kinder erfahren. „Im September 2018, also vor genau einem Jahr haben wir den Neubau von mehreren Spielplätzen beschlossen. Als CDU und Grüne hatten wir extra mehr Geld dafür veranschlagt. 50 neue Spielplätze in fünf Jahren, das ist unser Ziel“, sagt Kaumanns. Doch die Mehrheit der Maßnahmen ist noch nicht begonnen. Ein Jahr später sind nicht einmal alle Ausschreibungen fertig vorbereitet. Kaumanns ahnt: „In diesem Jahr wird das nichts mehr, mit viel Glück vielleicht im nächsten Sommer.“ Sogar schon vor zwei Jahren haben die Politiker beschlossen, den Spielplatz an der Peter-Loer-Straße auf der Furth zu erneuern. Auch hier ist noch nichts passiert.
Schon seit Jahren hinkt die Umsetzung der Planung hinterher, doch eine Lösung für dieses Problem ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: „Es wird immer schlimmer, die Verzögerung immer länger“, sagt Susanne Benary, die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses. Die Ursache benennt sie gleich mit: „Es wird in allen Bereich immer schwieriger, Personal zu finden und Stellen adäquat nach zu besetzen. Es ist allerhöchste Zeit, dass mit allen Akteuren ein Konzept zur Personalgewinnung entwickelt wird und sich die Stadt Neuss als attraktiver Arbeitgeber präsentiert. Wir erwarten Engagement und Kreativität. Der jetzige Zustand ist nicht mehr akzeptabel. Wenn unsere Beschlüsse bis zu zwei Jahre lang nicht umgesetzt werden, dann leidet das Vertrauen in uns Politiker. Das schadet der Demokratie insgesamt.“
CDU und Grüne verlangen vom Bürgermeister nun einen konkreten Fahrplan, wie der Stau bei den Spielplätzen aufgelöst werden soll. Fest steht für beide: „Wie es jetzt ist, kann es nicht weitergehen.“