Tagespflegepersonen in Neuss erhalten künftig mehr Geld und mehr Unterstützung. Das beschloss jetzt der Jugendhilfeausschuss auf Antrag der CDU.
Tagespflegepersonen betreuen fremde Kinder – meist unter drei Jahre alt – im eigenen Haushalt. Meist sind dies junge Mütter, die neben der Betreuung ihrer eigenen Kinder einen kleinen Zuverdienst erwerben wollen. Bisher erhalten sie zur Anerkennung der pädagogischen Förderungsleistung 424 € pro Monat, das entspricht einem Anteil von 60 % am sogenannten Vollzeitpflegesatz. Ab dem Jahr 2008 soll der Geldbetrag auf 75 % erhöht werden, das sind dann 530 € monatlich. Auf 85 %, also 600 €, wird der Satz erhöht, wenn Personen das Zertifikat „Qualifizierte Tagespflegeperson“ erworben haben.
Außerdem übernimmt die Stadt Neuss künftig einen höheren Anteil an den Kosten für Fortbildungsmaßnahmen. Schon seit 2005 beteiligt die Stadt sich auch an den Kosten für Unfallversicherung und Alterssicherung der Tagesmütter. Zudem erhalten Sie Aufmerksamkeiten wie ein Weihnachtsgeschenk oder einmal jährlich ein Fest.
Durch die höheren Anreize erhofft die Neusser CDU sich eine größere Bereitschaft, als Tagespflegeperson tätig zu werden. Stadtverordneter Andreas Hamacher, der den Antrag formuliert hatte, erklärt: „Wir stehen für Vielfalt in der Betreuung, für maßgerechte Lösungen für alle Familien. Dazu gehören nicht nur sogenannte Krippenplätze, sondern auch Tagesmütter oder –väter.“
Thomas Kaumanns, Leiter des Arbeitskreises Kinder und Jugend der CDU ergänzt: „Wir möchten auch die Qualität der Betreuung noch weiter erhöhen. Deswegen erhalten besonders qualifizierte Pflegepersonen mehr Geld.“ Dankbar ist er dem familienforum edith stein, dass nun erstmals einen Qualifizierungskurs nach den Vorgaben des Bundesverbands für Kindertagespflege durchgeführt hat. Elf Frauen bekamen das Zertifikat verliehen. Dieses Konzept wird zunehmend bundesweit zum Standard in der Ausbildung von Tagespflegepersonen.