Wer am vergangenen Samstag beim Einkaufsbummel über den Marktplatz ging, konnte den Eindruck bekommen, es sei ein schwerer Unfall passiert. Doch die zwei Rettungswagen waren nicht im Einsatz, sondern Teil eines Infostandes. Und die auf dem Boden liegenden „Personen“ waren nur Torsos, an denen der Einsatz von Defibrillatoren gezeigt wurde.
Die Initiative DEFI Neuss, zu der Privatleute, Ärzte und im Rettungsdienst tätige Neusser gehören, wollte die Neusserinnen und Neusser für ein Thema sensibel machen, das der breiten Öffentlichkeit bisher kaum bekannt ist: der Einsatz von Laien-Defibrillatoren gegen den plötzlichen Herztod. Mit Hilfe dieser Geräte kann die normale Herztätigkeit wieder hergestellt werden, noch bevor der Notarzt eintrifft. Schnelle Hilfe ist wichtig, da mit jeder Minute die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent sinkt.
An vielen Orten in Neuss gibt es bereits Defibrillatoren, etwa im Rathaus, in Banken, in Kirchen oder auf Sportanlagen. Die Verwendung der Geräte ist kinderleicht, da sie über eine Sprachfunktion erklären, was zu tun ist. Und doch haben viele Menschen eine Hemmschwelle, ein unbekanntes medizinisches Gerät zu benutzen. Deshalb wollte DEFI Neuss dies einer breiten Öffentlichkeit vorstellen.
Viele Passanten blieben stehen und ließen sich zeigen, wie man Defibrillatoren bedient. Einige wollten dies sogar selber ausprobieren. Die Organisatoren von DEFI Neuss zogen daher eine positive Bilanz und waren sich einig, die Aktion in absehbarer Zeit zu wiederholen.